St. Petrus – Heede

Das Patronat der Kirche „Petrus in Ketten“ geht auf die älteste Kirche in Rom zurück. Unsere Kirche wurde in den Jahren 1484/85 gebaut. Der Turm stammt aus dem Jahr 1705. Vorher hatte an dieser Stelle bereits eine Holzkapelle gestanden, die Privatbesitz der Familie Vann Heede war. Die alte Volksüberlieferung berichtet, dass die Heeder Kirche eine Gründung des hl. Bischofs Liudger sein soll, der Ende des 8. Jahrhunderts die Friesen und Sachsen missionierte.

Sehenswert sind besonders folgende Dinge:

Holztafel im hinteren Eingang

Diese Holztafel ist im 18. Jahrhundert geschrieben worden und geht auf eine Vorgängertafel aus dem 15. Jahrhundert zurück. Die Jahreszahl 900, die eine der alten Überlieferung entnommenen runden Zahl, soll vor allem auf das ehrwürdige Altern hinweisen und hat keine historische Bedeutung. Der Text lautet:

Im Jaer nahder Geburt Christi 900 is desse Kerke noch gewesen ein Capell an dat Huis tho Heede. Darna als men schrieff 1484 hebben die Waledel und Ehrenvest Wernold van Heede undt sine liebe Huisfrow wie ok edelgeboren Walpurgis Lankhals gotzaliger gedachtnis diesse Kerke groter laten bouwen. Ock mit Wiedenhuis (Pfarrhaus) Hoiugewass imglike anderen Landen und sunsten tor Ere Godes gegeven ond gestiftet.

 

Gemälde „Petrus in Ketten“

Das Gemälde im Gewölbe über dem Zelebrationsaltar stellt den Apostel Petrus dar, wie er von einem Engel aus dem Gefängnis – „aus den Ketten“ – befreit wurde (vgl. Apg 12, 4-10).

Nur Farbreste dieses Bildes wurden sichtbar, als das Gewölbe 1983 von den Übermalungen gesäubert wurde. Ein Maler aus Heede hat das ursprüngliche Bild nachempfunden. Die weltliche Macht in dem gepanzerten Soldaten stellte er machtlos dar im Vergleich zur göttlichen Macht des Engels.

Marienrelief
Das Holzrelief der Muttergottes befindet sich neben der rechten Seite des Altars. Es wurde an dieser Stelle angebracht, weil Maria sich dort als „Königin des Weltalls und der Armen Seelen“ am Weihnachtsfest 1938 Grete Ganseforth gezeigt hat – so hat sie berichtet. Sie war eines der vier Mädchen, die von den „Erscheinungen“berichtet hatten.

 

 

Grundstein außen
Wo in der Kirche der Tabernakel mit dem Allerheiligsten seinen Platz hat, befindet sich außen am Chor der Kirche dieses Steinrelief. Es ist das älteste Kunstwerk in Heede und stellt Christus am Kreuz dar und unter dem Kreuz Maria und Petrus, den Patron der Kirche. Petrus hält einen einfachen Schlüssel in der Hand.

Die Botschaft dieses Grundsteins ist die Zusage der barmherzigen Liebe Gottes, die uns Menschen trotz unseres Versagens und Sünde treu bleibt und die geschenkte Berufung und Verheißung (Petrus als Verwalter des Schlüssels vom Himmelreich) nicht zurückzieht.

Die Umschrift um diese Darstellung lautet: „Im Jahr des Herrn 1484 und en, da ward gelegt dies Chor und Sten.“

Guckloch
Es gab an dieser Stelle auch ein „Guckloch“, durch das die vom Gottesdienst ausgeschlossenen Büßer am Gottesdienst teilnehmen konnten.

 

Grab von Bürgermeister Connemann
Die Grabstätte befindet sich neben der Kirche in der Nähe der Sakristei. Bei H. Connemann, dem Bürgermeister von Heede, sprachen am 17. April 1945, also gegen Ende des 2. Weltkrieges, zwei Soldaten der Alliierten vor und forderten ihn auf, Heede den herannahenden Besatzungstruppen zu übergeben. Der Bürgermeister ging darauf ein, um sein Dorf vor Tod und Zerstörung zu bewahren.

In der Nacht darauf, am 18. April 1945, holten ihn deutsche Soldaten aus seinem Haus und erschossen ihn an der Stelle, an der seine Familie später ein Kreuz errichtete. Es liegt an der nach ihm benannten „Bürgermeister-Connemann-Straße“.

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